Der Entscheid zur Gesamtsanierung fiel 1999
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1999 hat das Konsortium SMDK den richtungsweisenden Entscheid gefällt. Es hat einen internationalen Studienwettbewerb zur nachhaltigen Sanierung des gesamten Areals der Sondermülldeponie Kölliken ausgeschrieben. Die realistischen Vorschläge daraus empfahlen den vollständigen Rückbau des Deponiekörpers. Für die Bewältigung des Rückbaus mussten drei luftdichte, unter Unterdruck stehende Hallen und ein Bahnanschluss gebaut werden: Das ausgeschriebene Projekt hatte ursprünglich eine in mehreren Etappen umzusetzende Abbauhalle vorgesehen. Die Bevölkerung von Kölliken wurde in einem Kooperationsverfahren intensiv in die Projektentwicklung involviert. |
Terminplan Gesamtsanierung Projektübergabe nach nur 18 Monaten Die Stützenfreie Unternehmervariante Die Höhe der Abbauhalle wurde optimiert Hallenstützen hätten Abbau erschwert Bogentragwerke schaffen Bewegungsfreiheit
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Los I Infrastruktur 2005-2007 sowie 2009/2010
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Es sind eine Lagerhalle, eine Manipulationshalle und eine Abbauhalle erstellt worden. Die drei Hallen und der Bahnanschluss sind in nur 15 Monaten resp. in 300 Arbeitstagen realisiert worden. Der Bau begann mit der Lagerhalle und kann auf dem Zeitrafferfilm verfolgt werden. Unter der Lagerhalle sind Speicherbecken für Regen-, Schmutz- und Löschwasser entstanden. Die 60cm dicke Betondecke der Becken bildet einen Teil der Bodenplatte der Lagerhalle. Sie verfügt über eine lichte Höhe von 10,5 Metern und ist mit vorfabrizierten Betonstützen und Stahlträgern errichtet worden. Die Schüttboxen dienen der Zwischenlagerung des nicht kontaminierten, losen Materials aus der Oberflächenabdeckung. Der Bau der Manipulations- und der Abbauhalle begann mit den massiven armierten Wände auf dem umlaufenden Pfahlkopfriegel. Die Stahlelemente der Bogentragwerke wurden in Deutschland vorfabriziert, just-in-time angeliefert und vor Ort zu Halbbogen montiert. Mittels einer Montagebrücke und des grössten zu diesem Zeitpunkt in der Schweiz verfügbaren Raupenkrans wurden die Bogentragwerke errichtet und mit Windverbänden stabilisiert.
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Wasserkeller und Pfahlkopfriegel Lagerhalle mit Gleisbett Ankerbohrung zur Hangsicherung Bogenmontage aus 3000 Elementen Das Hallendach hängt an den Bogen 28 Bogentragwerke halten das Hallendach |
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Los E: Der Rückbau der Deponie war technisch anspruchsvoll
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Der Rückbau und die Entsorgung der Abfälle erfolgte im Los E durch die ARGE Phoenix. Das rückgebaute Material verliess die SMDK über so genannte Entsorgungsschienen. Die SMDK hatte festgelegt, dass kein unbehandeltes Material aus dem Deponiekörper in Oberflächendeponien eingelagert wurde. Erlaubt waren lediglich Materialanteile aus der Deponieabdeckung. Diese mussten nach den strengen Richtlinien des Bundesamts für Umwelt (BAFU) in Inert-, Reststoff- und Reaktordeponien eingelagert werden. Je nach Kontamination wurden auf den Entsorgungsschienen einzeln oder in Kombination für das rückgebaute Material beispielsweise folgende Behandlungsverfahren angewendet: |
Rückbau der Deponieabdeckung Schicht um Schicht wird die Deponie abgetragen Dockingstation zum Besteigen der Fahrzeuge Stacker zum Stapeln der Abfallcontainer Abtransport der Container
Hochtemperaturverbrennung Bodenwäsche Untertagedeponie (nicht für SMDK-Material verwendet) |
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Los P+A: Analyse des Materials und Festlegung der Entsorgung
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Die Arge Triage-Kölliken, welche mit dem Los P+A (Probenahme und Analytik) befasst war, beprobte und analysierte laufend das freigelegte Material. Die Probenahme erfolgte immer im Schwarz-Bereich, also in den kontaminierten Bereichen der Hallen. Für die Lösung dieser anspruchsvollen Aufgaben wurden eigens ferngesteuerte, maschinelle Werkzeuge entwickelt, die durch den im geschützten Beobachtungsraum stationierten Probenehmer bedient wurden. Während dem Rückbau wurden 300'000 Proben analysiert. Das Deponiemanagement-System (DMS) überwachte und dokumentierte den Rückbau, die Triage, den Transport und den Vollzug der Entsorgung des Deponiematerials. Aufgrund der Analysenresultate erfolgten die Triage, die Zuordnung zu den entsprechenden Entsorgungsschienen und die für den Abtransport geeignete Neuverpackung des rückgebauten Materials. |
ferngesteuerte Probenahme Vor-Ort-Labor für die Analytik Das Rückbaumaterial wird laufend analysiert Deponiemanagement-System Wahl der Entsorgungs-Schiene |
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