Provisorien und Realisierung Projekt SWALBA 1985-1994
Nach Einstellung des Deponiebetriebs wurde das geruchs- und schadstoffbelastete Deponiesickerwasser in Speichertanks gelagert und von dort mit Zisternenwagen in externe Industriekläranlagen zur Entsorgung gebracht. Die Deponiegase wurden mit provisorischen Absauganlagen und einfachen Fackelanlagen verbrannt. Dass dies nur Not- und Sofortmassnahmen darstellten, war den Verantwortlichen des Konsortiums klar, und so wurde mit Nachdruck die Planung und der Bau einer eigenen Behandlungsanlage für Sickerwasser, Deponiegase und Abluft vorangetrieben. Nach umfangreichen Pilotierungsarbeiten wurde Ende 1989 das von CSD ausgearbeitete Bauprojekt zur Bewilligung eingereicht und in den Jahren 1991 – 94 realisiert.
Schmutzwasser- und Abluftbehandlungsanlage SWALBA
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Kernstücke der kombinierten Schmutzwasser- und Abluftbehandlungsanlage SWALBA sind hinsichtlich Wasser eine Fällungs- und Flockungsstufe, zwei biologische Reinigungsstufen (Tauchtropfkörper-Verfahren) für den Kohlenstoffabbau und die Nitrifikation, eine zwischengeschaltete Aktivkohle-Adsorptionsanlage. Da die C- und N-Frachten im Schmutzwasser stark rückläufig waren, konnte 2016 der zweite Tauchtropfkörper (TTK) ausser Betrieb genommen werden. Der gesamte biologische, ärobe Abbau findet nun im ersten TTK statt.
Für das schwachbelastete, salzfreie Wasser aus einem Teil der Abschirmung Süd wurde 2003 eine zweite Aktivkohle-Adsorptionsanlage mit einem speziell ausgewähltem Kohlentyp zur Verfügung. Dadurch kann dieses gereinigte Wasser auch direkt in den Vorfluter eingeleitet werden.
Die belasteten Deponiegase und die Abluft der Schmutzwasserbehandlung wurden bis 2014 in einem Hochtemperaturofen mit nachgeschalteter Rauchgasreinigung verbrannt. Die Deponiegase und die Abluft waren nicht brennbar; die Verbrennung erfolgte mit Stützgas (Erdgas). Da seit dem Rückbau des Deponiekörpers keine deponiebürtigen Gase mehr aufgefangen werden müssen, kann die nur noch gering geruchsbelastete Abluft der Biologie über zwei Aktivkohle- und einen Geruchsoxidationsfilter gereinigt werden.