Glossar
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A |
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Abbauhalle | |
Emissionsrückhaltende und immissionsmindernde Einhausung zum Rückbau der eingelagerten Abfälle, Breite 146-170 m, Länge 200 m, Fläche rund 33'000 m3 | |
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Abbauteam | |
Mannschaft und Geräte zum Abbau der losen Schüttstoffe sowie der Fässer und der Big-Bags | |
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Abdichtung | |
Mehrschichtige, künstlich aufgebrachte, oberflächliche bzw. seitliche Abdeckung des Deponiekörpers. | |
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Abluft | |
Die gesamte aus einem Raum oder einem Belüftungssystem abfliessende Luft. Bei der SMDK handelt es sich um geruchsbelastete, nicht explosionsgefährliche Luft, die aus der SWALBA, dem Schmutzwassersystem, der Oberflächenentgasung oder den Hallen der Gesamtsanierung (Abbauhalle, Manipulationshalle und Lagerhalle) stammt. Sie wird einer Abluftreinigungsanlage zugeführt. | |
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Abschirmmassnahmen | |
Massnahmen zur Verhinderung des Übertritts von Schmutzwasser in die Geosphäre | |
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Abschirmung Süd | |
Grundwasser-Schutzmassnahme entlang des gesamten südlichen Randes der Deponie und teilweise der seitlichen Flanken, bestehend aus einer Drainagewand mit Drainagebrunnen und Sammelstollen. | |
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Abstrom | |
Grundwasserfluss in Strömungsrichtung unterhalb eines Standorts, hier in der Regel bezogen auf die Deponie (auch Abstrombereich, abstromseitig) | |
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ACTS-Container | |
Spezialsystem für Container, mit dessen Hilfe diese schräg auf Bahnwaggons direkt von den LKW abgesetzt und auch wieder heruntergenommen werden können. Auf den Bahnwaggons ist ein Drehmechanismus installiert, um die aufgesetzten Container in Fahrtrichtung zu drehen und zu arretieren. Ursprünglich war der Einsatz von ACTS-Container auch im Projekt SMDK vorgesehen. | |
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AFU (früher AUS) | |
Abkürzung für die «Abteilung für Umwelt» des Baudepartementes des Kantons Aargau. | |
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AKDW | |
Aktivkohle-Anlage für das schwach kontaminierte Drainagewasser (DWK) aus der Abschirmung Süd . | |
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ALBA | |
Abkürzung für «Abluftbehandlungsanlage», bestehend aus einer Aktivkohle-Filteranlage und einem Reserve-Verbrennungsofen | |
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ALFA | |
Abkürzung für die 2014 erstellte neue «Aktivkohleanlage», Ersatz für Verbrennungsofen 1 der ALBA | |
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AltlV | |
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Anilin | |
Auch als Benzolamin oder Aminobenzol bezeichnetes, unter Normalbedingungen flüssiges aromatisches Amin (C6H7N). Es dient zur Herstellung von Anilinfarbstoffen, Medikamenten und Photochemikalien.Es ist ein Blut- und Nervengift und wird auch über die Haut aufgenommen. | |
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AOX | |
Summenparameter, gibt die Konzentration adsorbierbarer organisch gebundener Halogene an. | |
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Aquifer | |
(lat.) Grundwasserleiter | |
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ARBE | |
Abkürzung für «Arbeitsgruppe Bewilligungen». Die ARBE befasste sich nach der Schliessung der Deponie 1987 - 1995 mit der systematischen Aufarbeitung der Einlagerungsrapporte, erarbeitete die Grundlagen für die Einlagerungsliste sowie widmete sich weiteren technischen sowie wissenschaftlichen Fragen. | |
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ARGE Phoenix | |
Auftragnehmer des Los E (Rückbau und Entsorgung), bestehend aus den Firmen Eberhard Bau AG, Eberhard Recyling AG, WALO Bertschinger AG und Richi AG. | |
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ARGE SMDK INFRA | |
Auftragnehmer des Los I (Infrastruktur), bestehend aus den Firmen Marti AG, Zürich und ARGE Züblin, Stuttgart. | |
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ARGE Triage-Kölliken | |
Auftragnehmer des Los P+A (Probenahme und Analytik), bestehend aus den Firmen SGS Fresenius GmbH, Taunusstein, sowie IBL Umwelt- und Biotechnik GmbH, Heidelberg. | |
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Artesisch gespanntes Grundwasser (Arteser) | |
Bei diesem Grundwassertyp liegt das hydrostatische Druckniveau über der Geländeoberfläche; das Grundwasser würde also aus einer Bohrung frei auslaufen. Siehe auch Gespanntes Grundwasser. | |
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Atemluftversorgung | |
Erfolgt die Versorgung von Atemluft der vor Ort Beschäftigten nicht über Filter aus der Umgebungsluft, sondern von ausserhalb oder über Flaschen, so spricht man von umgebungsluftunabhängiger Atemluftversorgung | |
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ATK | |
Abkürzung für ARGE Triage-Kölliken (Auftragnehmer Los P+A) | |
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Aufgelöste Bohrpfahlwand | |
Einzelne, senkrecht gebohrte und ausbetonierte Pfähle zur Hangsicherung und als Fundament für die Hallen werden mit armiertem Spritzbeton untereinander verbunden, so dass eine durchgehende Wand entsteht | |
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AUS | |
frühere Abkürzung für die «Abteilung für Umwelt» des Baudepartementes des Kantons Aargau. Heutige Abkürzung: «AFU» | |
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AUS/IGT ETH-Dichtmasse | |
Am Institut für Geotechnik (IGT) der ETH Zürich entwickelte Zweiphasen-Dichtmasse. Bindemittel der Dichtmasse ist ein aus Opalinuston gewonnenes Tonmehl. Weitere Komponenten sind Portlandzement, Wasser und Elektrofilterasche aus einer Hochtemperatur-Schmelzfeuerungsanlage. | |
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AWEL | |
Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft des Baudepartements Kanton Zürich. | |
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Axe | |
Technische Bezeichnung einer Zentrallinie, z.B. Wandaxe, Pfahlaxe. Gleichbedeutend mit dem Begriff "Achse" | |
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B |
BAFU |
Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) ist die Umweltfachstelle des Bundes und gehört zum Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK). Das BAFU ist im Bereich Abfall verantwortlich für die Umsetzung der Verordnung über den Verkehr mit Abfällen (VeVA) sowie der Basler Konvention und für Bewilligungen zum Export von Sonderabfällen und anderen kontrollpflichtigen Abfällen. |
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Bakterien |
Von blossem Auge nicht sichtbare Kleinstlebewesen welche sowohl für verschiedene lebenswichtige und Nutzen bringende als auch krank machende Vorgänge verantwortlich sind. Für die Abwassereinigung in der SMDK sind bestimmte Bakterienarten auf den riesigen Oberflächen der sogenannten Tauchtropfkörper angesiedelt. Den Abbau der Kohlenstoffverbindungen im Wasser besorgen insbesondere die Bakterienarten der Flagelaten, Paramecium, Nematoden, Vorticella und Amphileptus. |
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Basisdrainage |
Entwässerungssystem aus Drainageleitungen, welche 1978 vor Deponiebeginn auf der Deponiesohle verlegt wurden. |
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Basler Konvention |
In Basel einigten sich 1989 die Delegierten einer internationalen Konferenz auf den Text der Basler Konvention, die 1992 in Kraft trat. Sie hat zum Ziel, die grenzüberschreitende Transporte von gefährlichen Abfällen auf ein Minimum reduzieren, die gefährlichen Abfälle möglichst nahe beim Entstehungsort umweltgerecht behandeln, verwerten und entsorgen, sowie die Entstehung von Sonderabfälle an der Quelle verringern (z.B. durch den Einsatz von sauberen Produktionstechnologien). In der Schweiz ist das Bundesamt für Umwelt (BAFU) verantwortlich für die Umsetzung der Basler Konvention. |
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Bauprojekt (=Eingabeprojekt) |
Im Falle der SMDK das Ergebnis der auf der Basis des Sanierungsprojekts (Art. 17 AltlV) und in Berücksichtigung der Sanierungsverfügung (Art. 18 AltlV) durchgeführten Projektierung zuhanden der kommunalen Baubehörde, welche auch für die Baubewilligung zuständig ist. Die involvierten kant. Fachstellen gaben der Gemeinde für ihre Fachgebiete die erforderlichen Stellungnahmen ab. |
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BAZO |
Abkürzung für "Bodenannahmezentrum Oberglatt". Das BAZO ist eine Anlage zur Triage von mineralischen, heterogenen, von Fremdstoffen durchsetzten Materialien. Das BAZO wird genau wie die Abbauhalle im Unterdruck in einem dichten Gebäude mit Abluftanlage betrieben. Nach erfolgter Triage, Konditionierung sowie Konfektionierung werden die aufgetrennten Stoffe neu analysiert und gesetzeskonform weitergeleitet. Das BAZO ist eine Anlage der Eberhard Recycling AG (ARGE-Partner der ARGE Phoenix). |
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Begleitkommission |
Kommission ohne Weisungsbefugnis, deren Mitgliedern sich aus Anwohnern der Deponie, weiteren Einwohnern von Kölliken, Mitgliedern des Gemeinderats und der Gemeindeverwaltung von Kölliken und dem Baudirektor des Kantons Aargau (Präsidium) zusammensetzt. Die Mitglieder des Konsortiums und der Geschäftleitung der SMDK sind nur als Auskunftsperonen vertreten. In der Kommission sollen alle involvierten Gruppen gleichwertig vertreten sein. |
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BIA (heute IFA) |
frühere Abkürzung für das "Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)" |
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Big-Bag |
(engl.) Sack mit bis zu 1.3 m3 Inhalt. |
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Biologie 1 |
Tauchtropfkörper 1 in der SWABA, in welchem der im Schmutzwasser der Deponie enthaltenen Kohlenstoffverbindungen abgebaut werden. |
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Biologie 2 |
Tauchtropfkörper 2 in der SWABA, in welchem die Nitrifikation des Schmutzwassers der Deponie stattfindet. |
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Bodenwäsche |
Auftrennung von Bodenmaterial in Fraktionen mit unterschiedlicher Korngrösse unter Verwendung von Wasser (bei Bedarf mit spezifischen Hilfsmitteln versetzt). Dadurch wird in der Regel eine Anreicherung von urprünglich im gesamten Boden vorhandenen Schadstoffen in einer Fraktion erreicht. |
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Brunnen |
Fassung für das Pumpen oder die Entnahme von Grund- und Quellwasser. Es wird zwischen Horizontal- und Vertikalbrunnen (wie bei der Abschirmung Süd) unterschieden. |
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C |
CFK |
Abkürzung für chemische Fachkraft der SMDK. Mitarbeiter der SMDK, die den Rückbau begleiten und überwachen. |
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Channel |
(Engl.) Im Zusammenhang mit der SMDK Sandsteinchannels (Rinnensandsteine), die sich aus dem Areal heraus ins Deponieumfeld fortpflanzen (Channel West und Channel Ost). |
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Chemische Analyse |
Eine chemische Analyse kann quantitativ und qualitativ durchgeführt werden. Im Zusammenhang mit der Sortierung der Abfälle beim Rückbau der Sondermülldeponie Kölliken wird durch Tausende von Analysen das Deponiegut charakterisiert werden müssen, um das Material anschliessend gesetzeskonform behandeln und entsorgen zu können. |
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Clusterbohrungen |
Nebeneinander durchgeführte Vertikalbohrungen, die in Horizonte unterschiedlicher Tiefenlage eindringen, aber den gleichen Bohrstandort repräsentieren. |
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D |
Deammonifikation |
Von Bakterien bewirkte Umwandlung von Ammoniak zu Luftstickstoff (N2) über die Zwischenstufe Nitrit (NO2-). Die Zwischenstufe Nitrat (NO3-) tritt dagegen nicht auf; daher ist der Sauerstoffverbrauch gegenüber der Sequenz Nitrifikation - Denitrifikation deutlich geringer. |
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Deionatversuch |
Analytische Methode, die Hinweise über das Vorhandensein und die Lage wasserwegsamer Zonen in Sedimentpaketen liefert. Durch Einspeisen von deionisiertem Wasser in ein unverrohrtes Bohrloch wird durch Messung der elektrischen Leitfähigkeit in einem Vertikalprofil der Unterschied zwischen tiefleitfähigem, deionisiertem Wasser und hochleitfähigem Wasser aus den wasserwegsamen Zonen erfasst. |
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Denitrifikation |
Von Bakterien bewirkte Umwandlung von Nitrat (NO3-) zu Luftstickstoff (N2). |
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Deponie-Etappen I bis IV |
Gliederung der Deponie aufgrund ihrer Entwicklung. Grundsätzlich erfolgte die Auffüllung von West nach Ost. Die Etappen I und II wurden zu 100% verfüllt, Etappe III nur teilweise und Etappe IV nicht verfüllt. |
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Deponiegas |
Sammelbegriff für energiearme Gase (EAG) und energiereiche Gase (ERG). |
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Deponiekörper |
Der Deponiekörper besteht aus dem losem und in Gebinden verpacktem Deponiegut und dem Abdeckmaterial. |
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Deponiepuls |
Reaktion (Zusammensetzung und Schüttung) des Schmutzwassers aus der Deponie auf ein Niederschlagsereignis |
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Deponiesaum |
Als Deponiesaum wird das anstehende Erdreich direkt unterhalb der Deponiesohle bezeichnet; man geht davon aus, dass bis in eine Tiefe von 1 m oder mehr Schadstoffe in den Deponiesaum eingedrungen sind; die Mächtigkeit des Deponiesaums wird mit ca. 5 m angenommen |
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Deponiesektor |
Gliederung der Deponie gemäss Einzugsbereichen der Entwässerungssysteme |
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Deponiesickerwasser |
Wasser aus dem Einstau des Deponiekörpers und der Sohldrainage; Ableitung in die SWALBA |
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Deponiesohle |
Die Deponiesohle ist die Grenzfläche zwischen dem natürlich anstehenden Untergrund und den eingelagerten Sonderabfällen. Wird auch als Deponieaufstandsfläche bezeichnet. |
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Dichtwand |
Senkrecht im Untergrund stehende Trennschicht aus unterschiedlichen Dichtungsmaterialien zur Eindämmung kontaminierter Grundwasserbereiche (Schlitzwand) |
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Disperses System |
Regelmässige Feinverteilung fester, flüssiger oder gasförmiger Stoffe in einem wiederum festen, flüssigen oder gasförmigen Medium (Beispiel: Wasser in Luft = Nebel, Luft in Wasser = Schaum, Milch = Fett in Wasser) |
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DNAPL |
(engl.) Abkürzung für «dense non aqueous phase liquid»; bezeichnet organische, mit Wasser schlecht mischbare Flüssigkeiten, die schwerer als Wasser sind und deshalb absinken. Sie können oberhalb stauender Horizonte separate Phasen bilden. |
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DOC |
(engl.) Abkürzung für «Dissolved Organic Carbon», bezeichnet die Konzentration an gelöstem organischem Kohlenstoff. Siehe auch |
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Dockingstation |
Einrichtung, die es dem Personal erlaubt, die Führerkabine der im Schwarzbereich eingestzten Fahrzeuge vom Weissbereich aus zu besteigen, ohne dass der Schwarzbereich betreten werden muss. |
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Drainage Nord |
Fassungsystem Hangwasser Nord (Steuerung Nord) bestehend aus Sickergraben mit Hochpunkt nördlich der Deponie und Ableitungen West und Ost; wurde zusammen mit der Kanalisationssanierung Hofstrasse 1997/98 realisiert. Das in der Drainage Nord gefasste Wasser ist sauber und kann in den Mülibach eingeleitet werden. |
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Drainagebrunnen (veraltet: Drainagepfähle) |
Am Süd- und Westrand der Sondermülldeponie Kölliken senkrecht in den Boden gebohrte Löcher, die mit Filterkies verfüllt wurden und im Zentrum ein Filterrohr aus Edelstahl aufweisen. Dadurch sammeln sie das im Boden fließende saubere und kontaminierte Wasser zum Abtransport in die SWALBA durch die Rohrleitungen des begehbaren Werkstollens. |
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Drainagewand |
Sickerwand, kann auch aus Drainagebohrungen hergestellt werden. |
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Drainagewasser |
Wasser aus Hangdrainagen und der Abschirmung Süd. Früher auch das Wasser aus der Oberflächenbadeckung (Zwischenrekultivierung). |
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DWB |
Stark belastetes Drainagewasser der Abschirmung Süd, das der biologischen Behandlung in der SWABA zugeführt werden muss. |
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DWK |
Schwach belastetes Drainagewasser der Abschirmung Süd, für das die Behandlung in einer Aktivkohle-Anlage (AKDW) genügt, um die Einleitbedingungen in den Mülibachzu erreichen. |
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DWV |
Drainagewasser der Abschirmung Süd, für das keine Behandlung notwendig ist und direkt in den Mülibacheingeleitet werden kann. |
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Druckspiegel |
Niveau des freien Grundwasserspiegels im Beobachtungspegel (Potenzial). |
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DYNAGROUT-Dichtmasse |
Von der Siventa GmbH (vormals Hüls AG) entwickelte Zweiphasen-Dichtmasse. Zuschlagsstoffe (90 Gew. %) sind Sand, Kies, Tonmehl und Flugasche. Als Bindemittel und Porenfüller dient ein organosilikatisches Hydrogel. |
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E |
EAG |
Abkürzung für «energiearme Gase», Teil der Deponieengasung. |
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Edelgase |
Neon, Argon, Krypton, und Xenon sind Gase, die mit anderen Elementen keine Verbindungen eingehen. Beim Schweissen unter Schutzgasatmosphäre wird deshalb Argon verwendet. |
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Einbau |
In Bezug auf die Sondermülldeponie Kölliken steht Einbau für die Endlagerung von umgearbeitetem Deponiegut in Inertstoff-, Reststoff-, und Untertagedeponien. |
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Eingabeprojekt |
Siehe Bauprojekt |
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Einphasen-Dichtwand, -Dichtmasse |
Herstellung einer Dichtwand unter Verwendung der definitiven Dichtmasse als Stützflüssigkeit. |
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EKAS, EKAS-Richtlinie 6508 |
Eidgenössische Koordinationskommission für Arbeitssicherheit, Zentralstelle des Bundes im Rahmen des Unfallversicherungsgesetzes (UVG). Koordiniert und überwacht die Tätigkeiten aller für die Arbeitssicherheit zuständigen Behörden (SUVA, seco, Kantone, etc). Erarbeitete die ASA-Richtlinie über den Beizug von Arbeitsärzten und anderen Spezialisten der Arbeitssicherheit, Ausgabe 2007. |
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Emission |
Schadstoffausstossmenge (natürlich oder anthropogen bedingt) aus einer Schadstoffquelle. |
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Emissionswert |
Im Zusammenhang mit der SMDK der maximal zu erwartende Grenzwert als Konzentration (mg/m3) eines bestimmten Stoffes in der Abluft am Kaminaustritt. Siehe auch «Betriebserwartungswert». |
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Endabdichtung |
Definitive, mehrschichtige Abdichtung der Deponieoberfläche (Oberflächenabdichtung). |
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Endteufe |
Höhen- bzw. Tiefenlage der Sohle eines Bohrloches oder eines Schlitzes im Untergrund. |
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Energiearm, Energiearme Gase (EAG) |
Gasgemische aus der Deponie mit geringem Energiegehalt und hohem Sauerstoffgehalt (über 16 Vol-%); nicht explosionsgefährlich, stark geruchsbelastet. |
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Energiereich, Energiereiche Gase (ERG) |
Gasgemische aus der Deponie mit hohem Energiegehalt, aber geringem Sauerstoffgehalt; bei Mischung mit Luft u.U. explosionsgefährlich, stark geruchsbelastet. |
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Erdgas |
Fossiler Energieträger mit der chem. Bezeichnung Methan (CH4), Ursprung: Abbauprodukt aus Biomasse im Tertiär. Ungiftig. Verbrennt zu Kohlensäuregas (CO2) und Wasser (H2O). |
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Ereignis |
Im Zusammenhang mit der SMDK eine Störung im Deponiebetrieb, die keine Auswirkungen gegen aussen hat; die Folgen bleiben also auf die Deponie oder die SWALBA beschränkt. |
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ERG |
Abkürzung für «energiereiche Gase». |
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Erkennungsschwelle |
Ein Geruch kann erstmals nicht nur wahrgenommen sondern auch identifiziert werden, z.B. als Geruch nach zertretenem Gras, Kaffee oder faulen Eiern. |
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Etappen |
Wird im Bezug auf die SMDK für Deponie-Etappe (Deponieabschnitt während dem Einbau des Abfalles 1978-1985) sowie für Rückbau-Etappe (Deponieabschnitt während dem Ausbau 2007-2014) verwendet. |
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Ex-Zone |
Explosionsgeschützte Zone, aus der wegen allfälligem Auftreten explosionsfähiger Gase jegliche Zündquellen fernzuhalten sind. In Ex-Zonen herrscht absolutes Rauchverbot und elektrische Anlagen sind speziell so konzipiert, dass Zündfunken vermieden werden. Als Ex-Zone sind in der SMDK die Gassammelstation, Teile der ALBA sowie Teile der Manipulationshalle ausgebildet. |
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F |
Fahrzeugwaschanlage |
Waschplatz zur manuellen Reinigung von Gross- und Kleingeräten auf dem Weg vom Schwarzbereich in den Weissbereich, in welchen sie von Zeit zu Zeit zu Reparatur- und Wartungszwecken bewegt werden müssen. Der Waschplatz ist in der Reparaturschleuse eingerichtet. |
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Fallwinkel |
Neigungswinkel einer gekippten Fläche gegenüber der Horizontalen. |
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FID-Kartierung |
Messmethode zum Feststellen von Gasaustritten auf der Deponieoberfläche mittels Flammenionisations-Detektor (FID). |
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Fracht |
Produkt aus Konzentration eines Stoffes im Schmutzwasser und der in einem definierten Zeitraum anfallenden Schmutzwassermenge, resp. in der Abluft. |
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Freisetzung |
Austritt von Stoffen aus der Deponie. Er kann auf verschiedenen Freisetzungspfaden erfolgen. |
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Freisetzungspfad |
Weg, entlang dem die Stoffe verfrachtet werden, z.B. Gaspfad, Wasserpfad. |
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G |
Gaspfad |
Austragungsweg von Deponieinhaltsstoffen über die Gasphase. |
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Gassammelstation |
Unter dem SWALBA-Vorplatz installierte Anlage, in der die diversen Gassammelleitungen zusammengeführt werden; Teil der ALBA; dient als Mess-, Regulier- und Mischstation für die Deponiegase und die Abluft, bevor diese der Behandlung zugeführt werden. Ist eine Ex-Zone. |
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Gassonden |
Vertikale Gasfassungsrohre, gerammt oder gebohrt; wurden je nach Sauerstoff-. Methan- und Wasserstoff-Gehalt entweder dem energiereichen oder dem energiearmen Entgasungssystem zugeordnet. |
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Gefahrenpotenzial |
Ausmass der vorhandenen und der zusätzlich möglichen Gefährdung. |
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Geosphäre |
Ausdruck wird im Zusammenhang mit der SMDK allgemein für die Bezeichnung "Untergrund" verwendet |
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Geruchseinheit (GE) |
Mass zur Charakterisierung der Stärke von Gerüchen. Eine Geruchseinheit (GE) ist gegeben, wenn 50% der Testpersonen einen Geruch zum ersten Mal wahrnehmen |
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Gesamtsanierung (Praxis) |
Summe aller Massnahmen wie Rückbau, Analyse und Triage, Abtransport, Behandlung des Deponieguts (Eliminierung oder Inertisierung der Schadstoffe durch Bodenwäsche, Verbrennung oder chemisch-physikalische Aufarbeitung) und anschliessendes Deponieren der Rückstände in dafür geeigneten Deponien. |
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Gesamtsanierung (Rechtsgrundlage) |
Als Grundlage gilt die Verordnung über die Sanierung von belasteten Standorten vom 26. August 1998 («Altlasten-Verordnung»). Für die Sondermülldeponie Kölliken wurde von der Aufsichtsbehörde das Sanierungsziel am 27. November 2001 wie folgt verfügt: Das Schadstoffpotenzial des Deponiekörpers ist soweit zu reduzieren, dass ab dem Jahr 2015 keine weiteren Sanierungsmassnahmen (Bau- und Sicherungsmassnahmen) mehr notwendig sind. |
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Gespanntes Grundwasser |
Grundwasserspiegel, welcher durch eine schlecht durchlässige Gesteinsschicht nicht so hoch ansteigen kann, wie es seinem hydrostatischen Druck entsprechen würde. Wird die schlecht durchlässige Schicht durchbohrt, so steigt der Grundwasserspegel in der Grundwassermessstelle bis zum hydrostatischen Druckniveau an. Gespanntes Grundwasser tritt oft innerhalb Wechsellagerungen von gut durchlässigen (z.B. mürben Sandsteinen) und schecht durchlässigen (z.B. Mergel) Gesteinsschichten auf, wie dies in Kölliken durch die untere Süsswassermolasse gegeben ist. Siehe auch Arteser. |
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Grundwassermessstelle |
Beobachtungsrohr mit Schlitzen und Löchern, das in den Boden gebohrt oder gerammt wird, in welches das Grundwasser eindringen und welches zur Probenahme und zu Messungen verwendet werden kann. |
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GSchG |
Gewässerschutzgesetz. Bundesgesetz vom 24. Januar 1991 über den Schutz der Gewässer |
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GSchV |
Gewässerschutzverordnung vom 28. Oktober 1998 |
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H |
Hallen Gesamtsanierung |
Sammelbegriff für Abbauhalle, Manipulationshalle und Lagerhalle |
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Halogene |
Die Elemente Chlor [Cl], Brom [Br], Jod [J] und Fluor [F] werden als Halogene (griech.= Salzbildner) bezeichnet. Zusammen mit organischen Verbindungen bilden sie die auf die Umwelt bezogen problematischen Halogenkohlenwasserstoff-Verbindungen. |
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Halogenierte Kohlenwasserstoffe |
Organische Verbindungen, die aus Kohlenstoff, Wasserstoff und sog. Halogenen bestehen. Die halogenen Elemente sind Chlor [Cl], Brom [Br], Jod [J], und Fluor [F]. |
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Handlingscontainer (HC) |
Kleine wasserdichte Mulden (Transportwannen) mit seitlicher Berandung und einem Einschub für Gapeln, in denen bis zu 12 Fässer nach dem Aushub eingesetzt und bis zur Probenahme und der Manipulationshalle transportiert werden können. |
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Hangwasser |
Unregelmässig, sowohl in gesättigten, wie auch ungesättigten Bereichen der Molasse und des Quartärs abfliessendes Sickerwasser; der Abfluss kann sowohl in lokal eng begrenzten Zonen als auch schichtweise bei überwiegend steilem Gefälle erfolgen. Fassung durch Hangdrainage |
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HDPE |
(engl.) High-Density-Polyethylene; Harter Kunststoff, der für Rohrleitungen, Schächte und Behälter verwendet wird. |
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Hermetisches System |
Luft- und wasserdicht verschlossener Raum oder in der Verfahrenstechnik in sich geschlossener Teil einer Anlage |
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Hilfslager |
im Bauprojekt vorgesehenes Lager ausserhalb der Hallen auf dem Gelände der SMDK. Würde der vorübergehenden Aufnahme von geruchsdicht und transportbereit verpackten Sonderabfällen, die bei einer Verzögerung des Abtransports dort kurzfristig abgestellt werden sollen. Wurde nicht realisiert, da nicht benötigt. |
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Hydraulische Massnahme |
Sammelbegriff für Massnahmen, die zur Regulierung des im Untergrund zirkulierenden Wassers getroffen wurden (z.B. Errichtung einer Drainage auf der Nordseite der Deponie und im Zusammenhang mit der «Abschirmung Süd») |
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I |
Immission |
Einwirkung von Schadstoffen auf die Empfänger ( Menschen, Tiere, Pflanzen, Ökosystem u.a.) |
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Inertisierung |
Einen Stoff so behandeln, dass er innerhalb der Ökosphäre in einer problemlosen Form stabil bleibt, d.h. von sich aus keine ökorelevanten Schadstoffe mehr freisetzt. |
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Inertstoff/Inertstoffdeponie (ID) |
Die Inertstoffdeponie ist ein in der TVA definierter Deponietyp zum Entsorgen von schwach schadstoffhaltigem Material. Aufgrund der gesetzlichen Anforderungen dürfen in einer Inertstoffdeponie abzulagernde Abfälle nicht brennbar sein, und die festgelegten Schadstoffhöchstwerte dürfen nicht überschritten werden. Stärker belastetes Material fällt in die Kategorien Reststoffe, Reaktormaterial oder Sonderabfälle. |
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Infiltration |
Eindringen von Wasser oder Lösungen durch Poren oder Klüfte (Klüftung) von Gesteinen, Sedimenten oder Böden |
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Infrastruktureinrichtungen |
Bauten und Einrichtungen, welche für die Verwaltung, die Technik, die Logistik und die Zwischenlager errichtet werden. |
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Inklinometer |
Messrohr, welches in ein Bohrloch eingebaut wird. Zusammen mit einem mobilen Messinstrument kann man entlang dieses Rohrer Scher- und Kippbewegungen im Boden lokalisieren; zur Überwachung von Baugrubenabschlpssen und instabilen Hängen verwendet. Bei der SMDK zur Überwachung der Stabilität der Hallenfundamente eingesetzt. |
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Interventionsbrunnenreihe (IBR) |
Im Abstrombereich der Deponie gelegene Brunnen, aus denen bei einem allfälligen Schadstoffaustritt aus der Molasse in die Talfüllung der Kölliker Rinne das kontaminierte Grundwasser abgepumpt werden könnte, um eine Ausdehnung der Verschmutzung zu unterbinden. |
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K |
Katalysator |
Stoff, der durch seine Anwesenheit die chemische Reaktionsfähigkeit eines anderen Stoffs begünstigt oder überhaupt erst möglich macht. |
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Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA) |
Anlagen zur Verbrennung von Siedlungsabfällen. Die Verbrennungsrückstände werden als Kehrichtschlacke bezeichnet und sind ein wesentlicher Bestandteil der SMDK (Einbau lagenweise als Trennschichten zwischen dem eigentlichen Sondermüll). |
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Keramisierung |
Die entsprechenden Abfallstoffe werden zusammen mit den Grundstoffen der Keramikproduktion erhitzt und dadurch eingesintert. |
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Klüftung |
Trennfuge im Gebirge ohne Versatz |
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KMF |
Künstliche Mineralfasern. Silikatische Fasern, unterteilt in Mineralwollfasern (Glas-, Stein-, Schlackenwolle), textile Glasfasern, Keramikfasern und Fasern für Spezialzwecke (Glas-Mikrofasern). |
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Kohleschmitzen |
In einem Sediment verstreut auftretende kleine Kohlekomponenten (durchschnittlich ca. 0.5 - 10 cm) |
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Kölliker Rinne |
Von West nach Ost verlaufende, südlich der Deponie gelegene, talartige Vertiefung in der Molasse-Felsoberfläche, die mit quartären Lockergesteinen bis auf das Niveau des heutigen Talbodens verfüllt ist. Sie ist ein Seitenarm eines grossen Grundwasservorkommens. |
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kompetente Gesteine |
Rigide (harte) Gesteine, die auf tektonische Beanspruchung durch Zerbrechen reagieren |
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Konsortium |
Vereinigung mehrerer rechtlich und wirtschaftlich selbständig bleibender Unternehmen zur Durchführung eines vereinbarten Geschäftszwecks. Rechtsform: einfache Gesellschaft gemäss Art. 530 bis 551 des schweizerischen Obligationenrechts (OR). |
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Konsortium SMDK |
Besitzer der Sondermülldeponie Kölliken. Setzt sich aus den Konsortialpartnern Kanton Aargau (41 2/3 %), Kanton Zürich (41 2/3 %), Stadt Zürich (8 1/3 %) und der Basler Chemie (8 1/3 %) zusammen. |
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kritische Stoffe |
Stoffe, denen aufgrund von Eigenschaften wie Brandgefährlichkeit, Toxizität, Ökotoxizität oder Radioaktivität im Rahmen von Sicherheitsüberlegungen besondere Bedeutung beigemessen werden muss |
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k-Wert |
Durchlässigkeitsbeiwert eines festen Körpers (in m/s), Mass für die Strömungsgeschwindigkeit des Porenwassers bei einer gegebenen Potenzialdifferenz (Potenzial) zwischen zwei Punkten |
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L |
Lagerhalle |
Halle im Bereich Deponie-Etappe IV, 5'400 m3, Rückbau-Etappe 1A:Triage, Verpackung, Bereitstellung und Verladung der rückgebauten Abfälle aus Deponie-Etappe III, Rückbau-Etappe 2: Bereitstellung und Verladung der rückgebauten Abfälle aus den Deponie-Etappen I+II |
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Langzeitsicherheit |
Bis Ende 1989 war im Zusammenhang mit der SMDK von Langzeitsicherheit die Rede, wenn die freisetzungsrelevanten Vorschriften eingehalten sind; ab 1989 ersetzt durch «Sicherheitsnachweis» bzw. «rollender Sicherheitsnachweis» (SINA) |
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Leitfähigkeit (elektrische) |
Fähigkeit des Wassers, elektrischen Strom zu leiten. Je höher die Konzentration an Ionen im Wasser ist, desto besser wird der Strom geleitet. Dieses Verhalten wird dazu benutzt, die Menge an gelösten Salzen im Wasser festzustellen. Wird in µS/cm oder mS/cm angegeben. Organische Verschmutzungen werden nicht festgestellt. |
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Leitparameter |
Chemische Parameter, die meistens als Gesamtheit für die Beurteilung einer Beeinflussung durch die Deponie verwendet werden. |
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LIMS |
Labor Informations- und Managementsystem; optimiert den Arbeitsablauf im Labor, reduziert den manuellen Aufwand und vermeidet Fehleingaben. Der Laborablauf wird vom Laboreingang bis hin zur automatisierten Erstellung von Prüfzertifikaten unterstützt.. |
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Lockergesteinsaquifer |
Grundwasserleitende Gesteinsschichten, die aus einem Gemisch von Sanden und/oder Kies (Schotter, Quartär) bestehen |
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Los E |
Los Rückbau und Entsorgung der Gesamtsanierung. Auftragnehmer ARGE Phoenix |
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Los I |
Los Infrastruktur der Gesamtsanierung. Auftragnehmer ARGE SMDK Infra |
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Los P+A |
Los Probenahme und Analytik der Gesamtsanierung. Auftragnehmer ARGE Triage-Kölliken |
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Löss |
Poröses, ungeschichtetes Sediment, das aus 0.005 bis 0.01 mm grossen Windfrachtkomponenten (v.a. Quarz, Feldspat und Kalk) besteht |
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Lösungsmittel |
Stoffe wie z.B. Wasser, welches die Kristallgitterstruktur von Salz auflöst und dieses darin homogen verteilt; oder organische Lösungsmittel, welche z.B. die Kunstharze in Farben verdünnen |
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LRV |
Luftreinhalte-Verordnung vom 16. Dezember 1985 |
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Luftfremdstoffe |
Nicht natürlich in der Atmosphäre vorkommende Stoffe, die durch menschliche Tätigkeiten erzeugt und an die Umwelt abgegeben werden |
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Luftreinhalteverordnung (LRV) |
Schweizerische Vorschrift, die das Emissionsverhalten von Anlagen, sowie die maximal zulässigen Immissionen regelt |
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Lupfig |
Von einer bei Betriebsbeginn in die SMDK (1977/78) eingelagerten Altlast aus dem «Birrfeld» (südlich von Brugg, Gemeinden Lupfig und Birr) abgeleiteter Name für den Südwest-Teil der SMDK |
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M |
MAK-Wert |
Maximale Arbeitsplatzkonzentration; die höchstzulässige Konzentration eines Stoffes in der Luft am Arbeitsplatz, die nach gegenwärtigem Stand der Kenntnis auch bei wiederholter und langfristiger, in der Regel täglich achtstündiger Exposition, im allgemeinen die Gesundheit der Beschäftigten nicht beeinträchtigt. |
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Malmkalk |
Kalkstein aus dem Zeitalter des späten Juras (ca. 160 - 143 Mio. Jahre vor heute) |
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Mangan |
Mangan ist ein nicht toxisches Schwermetall, das als Salz im Deponiegut der SMDK in relevanten Mengen vorkommt. |
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Manipulationshalle |
Halle im Bereich der Deponie-Etappe III, 8'800 m3, Rückbau-Etappe 1A: Rückbau der eingelagerten Abfälle; Rückbau-Etappe 2: Triage, Verpackung, Bereitstellung und Verladung der rückgebauten Abfälle aus den Deponie-Etappe I+II |
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Medium |
Mittel zum Zweck (z.B. zur Lösung, zur Informationsübertragung oder zum Transport) |
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Mercaptane |
Thioalkohole (Schwefel-Analogen der Alkohole). Ersetzt man das alkoholische Hydroxyl (-OH) durch die Sulfhydrilgruppe (-SH), so entstehen die Mercaptane. Sie kommen natürlich vor (z.B. im Sekret des Stinktiers) oder werden technisch zur Herstellung z.B. von Schädlingsbekämpfungsmitteln oder Farbstoffen eingesetzt. Mercaptane haben einen penetranten, widerwärtigen Geruch und sind teilweise in geringsten Spuren zu riechen. Sie werden als Indikatoren dem geruchlosen Erdgas beigemischt und sind teilweise toxisch. |
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Mergel |
Aus Ton und Kalk bestehendes Sedimentgestein das im Gebiet der Sondermülldeponie Kölliken vorkommt. |
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Migration |
Abwandern von Deponiegasen ins Deponieumfeld |
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Migrationspegel (MP) |
Vertikale Probenahmerohre für Bodenluft ausserhalb der Deponie |
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MLB |
Mobile Lagerboxe; Zwischenbehälter für maximal 60 m3 loses Deponiegut im Schwarz-Bereich |
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Molasse |
Stratigraphischer und regionalgeologischer Begriff für die tertiären Schichtserien zwischen Alpen und Jura |
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Molassegrundwasser |
Felsgrundwasser; Grundwasser in den Molasseschichten unterhalb der Deponie |
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Monitoring |
(engl.) Beobachtung und Kontrolle von qualitativen und quantitativen Veränderungen mittels Zeitreihenuntersuchung. Im speziellen Beobachutng von Freisetzungspfade und Stoffflüsse aus der Deponie |
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Mülibach |
Örtlicher Vorfluter zur Ableitung von Sauberwasser und behandelten Drainagewasser AKDW aus der Sondermülldeponie Kölliken |
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Mürbe |
Bezeichnung für schwache Kornbindung/Festigkeit eines Gesteins. In der Molasse meist Eigenschaft der Rinnensandsteine. Zurückzuführen auf schle chte Zementation (Verkittung) der einzelnen Sandkörner. Mürbe Sandsteine sind porös und führen deshalb oft Grundwasser. |
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N |
Nachhaltigkeit |
Nachhaltige Massnahmen definieren sich dadurch, dass sie sich langfristig selber aus natürlich vorhandenen Quellen oder Ressourcen erneuern und in ihrer Wirksamkeit aufrecht erhalten, ohne dass künftige Generationen mit neuen Aufwendungen belastet werden; eine nachhaltige Sanierung zeichnet sich somit dadurch aus, dass sie dauerhaft und ohne stetige Nachbesserungen zu einer Verbesserung der Umweltsituation beiträgt. |
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Nachsorge |
Zum Zeitpunkt der Planung noch nicht zu bestimmende oder zu erwartende Massnahmn, die nach Abschluss eines Projekts unter gewissen Bedingungen oder Ereignissen noch zusätzlich notwendig werden können. |
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Nitrifikation |
Von nitrifiziernden Bakterien bewirkte Oxidation von Ammoniak zu Nitrat über die Zwischenstufe Nitrit. |
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O |
Oberflächenabdichtung |
Im Zusammenhang mit der SMDK die Abdichtung der Oberfläche gegen Meteorwasser |
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Oberflächenentgasung |
Unterhalb der Oberflächenabdichtung angeordnetes Sammelnetz für Deponiegase |
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Obstrom |
Grundwasserfluss in Strömungsrichtung oberhalb eines Standortes, hier meist der Deponie, gelegen (auch: Obstrombereich, obstromseitig). |
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Opalinuston |
Tonreiches Sediment aus dem Mittleren Jura (früher Dogger, Aalenien 187 - 183 Mio. Jahre vor heute) bestehend aus ca. 49 Gew.% Tonminerale (25% Kaolinit, 7% Chlorit, 15% Illit, 2% Smektit), 11% Karbonat (9% Calcit, 3% Dolomit), 16% Quarz, 20% Glimmer und 2% organisches Material. Fein gemahlener Opalinuston ist kommerziell unter dem Namen Opalit bekannt. |
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Option |
Geplante Massnahme, die bei Bedarf ausgelöst werden kann; im Zusammenhang mit der Sondermülldeponie Kölliken liegt eine Option für das Projekt einer Dichtwand am Südrand der Deponie vor. |
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P |
Persistente Stoffe |
Stoffe, die in Organismen oder der Umwelt nicht oder nur äusserst langsam abgebaut werden. |
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Piezometer |
ältere Bezeichnung für ein Beobachtungsrohr zur Grundwasserbeobachtung (Monitoring) |
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Pionierleistung |
Positive, in dieser Form bisher noch nie da gewesene Leistung. Die Einrichtung und der Betrieb der Sondermülldeponie Kölliken galten anfänglich als Pionierleistung. Die Initianten wollten der damals üblichen unkontrollierten und illegalen Entledigung giftiger Abfälle Einhalt gebieten. Dabei wurde das Gefahrenpotenzial für das Grundwasser in der Rehgion Kölliken unterschätzt. Die Gesamtsaneriung der Sondermülldeponie Kölliken wird ebenfalls wieder eine Pionierleistung darstellen. |
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PLS |
Prozessleitsystem; zentrale Steuerungssysteme zur Erfassung/Überwachung/Steuerung der in der SWALBA ablaufenden Prozesse |
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Potenzial |
In der Hydraulik die potenzielle Energie eines Grundwasserspiegels (z.B. in einem Piezometerrohr) aufgrund seiner Höhe (m ü. M.) (Druckspiegel) |
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PROTOMIX-Dichtmasse |
Von der Heidelberger Zement AG hergestellte Einphasen-Dichtmasse mit urheberrechtlich geschützter Zusammensetzung. Im Wesentlichen besteht die Fertigmischung aus aktiviertem Bentonit (20 Gew.%) und Hochofenzement (80 Gew.%) |
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Pumpbrunnenreihe |
Zehn quer zur Kölliker Rinne zum Schutz des Grundwassers gebaute Brunnen. Siehe Interventionsbrunnenreihe. |
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Purge-and-trap-Methode (PUT) |
(engl.) Methode zum Nachweis sehr geringer Konzentrationen leicht- bis mittelflüchtiger organischer Substanzen im Wasser; beruht auf der Gaschromatographie |
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Q |
Quartär |
Geologische Zeitepoche (ca. letzte 2 Mio. Jahre), folgt auf Tertiär. |
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R |
Radiometrische Messungen |
Sammelbegriff für analytische Methoden, die auf der Verwendung radioaktiver Elemente beruhen. In diesem Zusammenhang handelt es sich um das Brom-Isotop 82Br , das im Bohrlochversuch zur Bestimmung der Fliessrichtung von Grundwasser benutzt wurde. |
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Rauchgasreinigungsanlage (RGR) |
Reinigung von Ofenabgasen im Nassverfahren. Zur Neutralisation der sauren Abgasen wurde im Falle der SMDK Natronlauge zudosiert. |
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Reaktordeponie (READ) |
In der TVA definierter Deponietyp zum Entsorgen von schwach schadstoffhaltigem Material mit höherem organischen Anteil.Aufgrund der gesetzlichen Anforderungen an diesen Deponietyp dürfen die abzulagernden Abfälle definierte Schadstoffhöchstwerte nicht überschreiten. Es wird mit chemischen und biologischen Prozessen gerechnet. READ verfügen über eine künstliche, undurchlässige Abdichtung gegenüber dem Untergrund. |
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Rekultivierung |
Herstellung der endgültigen Oberfläche der wiederverfüllten ehemaligen Deponie und Vorbereitung der zukünftigen Nutzung als Grünland oder Bebauungsgebiet |
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Reststoffe/Reststoffdeponie |
Die Reststoffdeponie ist ein in der TVA definierter Deponietyp zum Entsorgen von schadstoffhaltigem Material. Auf Grund der gesetzlichen Anforderungen an diesen Deponietyp dürfen die abzulagernden Abfälle definierte Schadstoffhöchstwerte nicht überschreiten und durfen nicht brennbar sein. Stärker belastetes Material fällt in die Kategorien Reatormaterial bzw. Sonderabfälle. |
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Risiko |
Qualitative oder quantitative Charakterisierung eines möglichen Schadens hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit des Eintreffens und der Tragweite der Schadensauswirkungen |
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Risikoabschätzung |
Systematisches Verfahren, um mögliche Auswirkungen eines Ereignisses oder einer Ereigniskette mit den Wahrscheinlichkeiten des Eintreffens dieser Auswirkungen zu verknüpfen und wenn möglich zu quantifizieren (Risiko) |
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Risikoanalyse |
siehe Risikoabschätzung. |
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Rückbau |
Geordneter Abbruch oder Demontage eines Bauwerks; im Falle der SMDK das vollständige Ausräumen und Abtransportieren des Deponieinhaltes, des anstehenden kontaminierten Felsmaterials (Deponiesaum) und der zugehörigen Anlagen. |
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Rückbau-Etappe 1A (RE1A) |
2007-2009: Rückbau der Deponie-Etappe III (Nord und Süd) im Bereich der Manipulationshalle |
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Rückbau-Etappe 1B (RE1B) |
2009-2010: Umbau der Manipulationshalle |
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Rückbau-Etappe 2 (RE2) |
2010-2015: Rückbau der Deponie-Etappe II und I im Bereich der Abbauhalle |
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Rückbau-Etappen |
Bauphase der Gesamtsanierung. |
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S |
Sandsteinchannel |
Rinnenförmige Sandsteinbänder in der Molasseabfolge (Molasse) mit erhöhter Durchlässigkeit (auch Rinnensandsteine genannt). |
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Sandsteinzonen |
Anhand der Verteilung von Sandsteinbänken in der aufgeschlossenen bzw. erbohrten Molasse im Bereich der SMDK getroffene Untergliederung der Molasseabfolge (heute nur noch bedingt relevant). |
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Sanierungsprojekt |
Das Sanierungsprojekt muss gemäss Altlastenverordnung erstellt werden; es bietet der zuständigen Bewilligungsbehörde die Grundlage zur Beurteilung der Wirksamkeit der vorgesehenen Massnahmen und deren Umweltverträglichkeit. |
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Sanierungsverfügung |
Verfügung des Baudepartements des Kantons Aargau vom 27. November 2001 mit der Verpflichtung zur Sanierung der SMDK und konkreten Zeitangaben zur Vorlage eines Sanierungsprojektes. |
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Sanierungsziel |
Das Sanierungsziel ist die vollständige Beräumung aller Deponieinhaltsstoffe in der Weise, dass die SMDK nach Abschluss des Projektes nicht mehr sanierungsbedürftig gemäss Art. 9 AltlV ist. |
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Sauberwasser |
Oberflächen- und Drainagewasser (exkl. Betriebsflächenwasser) dass zu keiner Zeit mit Kontaminationen aus Abfällen, Bauaktivitäten, Verkehrsflächen o.ä. in Berührung kommt; Ableitung in den Mülibach. |
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SAVA |
Sonderabfallverbrennungsanlage. Organische SAVA: für organische Abfälle, Elimination durch Verbrennung; mineralische SAVA für nicht brennbare Abfälle mit organischen Beimengungen, Elimination durch thermische Behandlung (Vergasung). |
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Schadstoffpotenzial |
Im Rahmen von Gefährdungsabschätzung verwendeter Begriff. Das Schadstoffpotenzial ist umso höher, je grösser die Menge und die Gefährlichkeit eines Schadstoffes ist. |
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Schleusen |
Einrichtung zum Übergang zwischen zwei Bereichen mit unterschiedlichen Eigenschaften, die nicht vermischt werden sollen. Bei der SMDK für Personen- und Gerätetransport vom Schwarzbereich in den Weissbereich und umgekehrt. Die Bauweise gewährleistet, dass weder Schadstoffe noch kontaminierte Luft in den Weissbereich eingeschleppt werden. |
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Schlitzwand |
Dichtwand, die durch Aushub von Schlitzen im Boden mit nachfolgender Wiederverfüllung mit Dichtungsmasse erstellt wird; vertikale Absperrung. Im Rahmen der Sicherung hat die SMDK eine 600m lange Schlitzwand projekt, jedoch nicht mehr ausführen müssen. |
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Schmutzwasser |
Stark mit Schadstoffen kontaminiertes Wasser, das an der Basis der Deponie anfällt. |
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Schmutzwasserabfuhr |
Transport des Schmutzwassers mittels Tanklastwagen zu externen Kläranlagen. Regulärer Entsorgungsweg des Deponie-Schmutzwassers 1985 - 1995. Anschliessend nur noch in Ausnahmesituationen notwendig, letztmals 2007. |
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Schmutzwasserdrainage |
Drainageleitungen an der Basis der Deponie, die zu Schmutzwassersammelleitungen zusammengeführt wurden. Auch Basisdrainage genannt. |
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Schotter |
In den Eiszeiten des Quartärs von den Gletschern zerkleinertes Steinmaterial, mit dem geologische Formationen wie Rinnen, Schründe und Täler aufgefüllt worden sind. Schottervorkommen führen sehr oft Grundwasser. |
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Schottergrundwasser |
In den quartären Sedimenten zirkulierendes Grundwasser |
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Schüttung |
Wasseranfall in einer Messstelle während eines definierten Zeitabschnittes |
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Schutzanzug |
Die Ausstattung der Schutzanzüge für Beschäftigte in kontaminierten Bereichen orientiert sich an der Art der Schadstoffe und der Art des möglichen Kontaktes mit diesen. Sie sind je nach Schutzstufe wasserdicht, flüssigkeitsdicht, chemikalienbeständig, staubdicht und/oder gasdicht konzipiert. |
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Schutzgüter |
Zu schützende, materielle und vorwiegend versicherbare (Personen, Gebäude und Anlagen), respektive immaterielle und oft unversicherbare Werte (Umweltgüter wie Luft, Grundwasser, Vorfluter, Boden, Vegetation) |
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Schutzziel |
Höchstzulässige Belastung der Schutzgüter mit einem Schadstoff (Grenzwert) |
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Schwarz-Bereich |
Beim Ausheben und beim Umgang mit Sonderabfällen werden zum Schutz der Beschäftigten sogenannte Schwarz-Bereiche kennzeichnen potenziell belastete Standorte und dürfen nur von autorisierten Personen mit den entsprechenden Schutzausrüstungen betreten werden. Schwarz-Bereiche befinden sich in der Abbauhalle sowie Teilen der Manipulationshalle. Siehe auch Weiss-Bereich. |
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Sediment |
Ablagerungen und sich im Laufe der Zeit zum Teil oft auch verdichtende Feststoffe (Bodensatz) aus einem dispersen System. Die Sedimentation kann durch das Zentrifugieren von dispersen Systemen beschleunigt werden. |
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SIBE |
Sicherheitsbeauftragter. |
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Sicherung |
Massnahmen, welche die zu erwartenden Freisetzungen aus der Deponie in die Umwelt auf umweltgerechte Restflüsse von Schadstoffen verringern; als Massstab dient häufig die Einhaltung der Schutzziele. |
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Sicherungsmassnahmen |
Massnahmen, die dazu führen, dass ein stabilisierter Zustand kontrolliert und beherrscht werden kann. In Bezug auf die SMDK verstehen wir darunter alle Massnahmen, die dazu beitragen einen weiteren Schadstofftransport zu verhindern, ohne dass die Schadstoffe direkt an der Quelle beseitigt werden; zu den Sicherungsmassnahmen zählen Einkapselungen, Immobilisierungen, Dichtwände oder hydraulisch wirksame Sperren. |
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Sickerwand |
Mit Geröll oder Kies angefüllter Graben, in welchem am Grabenfuss das in die Wand einsickernde Wasser gefasst und abgeleitet wird. |
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Sickerwand |
Mit Geröll oder Kies angefüllter Graben, in welchem am Grabenfuss das in die Wand einsickernde Wasser gefasst und abgeleitet wird. |
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SIKO |
Sicherheitskommission Gesamtsanierung. In der SIKO sind die SMDK (Bauherr), die Auftragnehmer (ARGE Phoenix, ARGE SMDK Infra, ARGE Triage-Kölliken) sowie die SUVA vertreten. |
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Silt |
(Oder Schluff); aus sehr feinen Körnern (Ø 2 - 63 mm) bestehende Ablagerung, die keine bindigen Bestandteile enthält. |
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SINA |
Sicherheitsnachweis |
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SMDK |
Sondermülldeponie Kölliken |
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Sofortmassnahmen |
Massnahmen der ersten Dringlichkeit, um eine rasche Verbesserung eines Zustand zu erreichen oder eine unmittelbare Bedrohung abzuwenden. |
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Sohldrainage |
im Zusammenhang mit der SMDK Sickerwasserfassung in der Sohle des Werkstollens Abschirmung Süd. |
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SOLL-IST-Vergleich |
Im Rahmen des Sicherheitsnachweises durchgeführte Beurteilung der Lage mit dem Ziel, relevante Kenntnislücken aufzuzeigen. |
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Sonderabfalldeponie |
Deponietyp zum Entsorgen von unbehandelten Sonderabfällen. In der Schweiz gibt es keine Sonderabfalldeponien mehr, in die noch eingelagert wird. |
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Sonderabfälle/Sondermüll |
Abfälle, die nicht mit dem Hauskehricht resp. nicht über das Abwasser entsorgt werden dürfen. |
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Sonderabfallverbrennungsanlagen (SAVA) |
Anlagen zur thermischen Behandlung von Sonderabfällen mit hohen brennbaren Anteilen. Sie verfügen über umfangreiche Abluftbehandlungsanlagen und müssen strengen Anforderungen an das Emissionsverhalten gerecht werden. |
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Stoffbilanz |
Bilanz der eingelagerten Stoffe |
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Störfall |
Ausserordentliches Ereignis, bei dem aufgrund der Menge und Eigenschaften der ausgelösten Stoffflüsse erhebliche Auswirkungen auf Mensch und Umwelt zu erwarten sind (Panne, Störung, Unfall). |
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Störfallverordnung (StFV) |
Verordnung über den Schutz vor Störfällen vom 27. Februar 1991. Die SMDK ist der Störfallverordnung unterstellt. Der Vollzug der StFV wird von der Abteilung Chemie-Sicherheit des Kantons Aargau überwacht. |
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Submission |
Öffentliche Ausschreibung eines Projektes. Die SMDK untersteht dem Submissionsrecht der öffentlichen Hand, d.h. dem Submissionsdekret des Kantons Aargau vom 26. November 1996 (SubmD). Damit soll erreicht werden, dass ein wirksamer Wettbewerb unter den Anbietenden erreicht wird ohne Diskrimierung oder Ungleichbehandlung der Anbietenden. |
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SWABA |
Schmutzwasserbehandlungsanlage. Behandlung des Schmutzwassers im SWALBA-Gebäude (zur Hauptsache Eliminaion von organischem Kohlenstoff, Ammonium und AOX bis zum Erfüllen der Einleitungsbedingungen in die Kanalisation der Gemeinde Kölliken. |
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SWALBA |
Schmutzwasser- und Abluftbehandlungsanlage» (SWABA + ALBA). Sie wurde in den Jahren 1992-1994 gebaut und befindet sich in einem eigenen Gebäude an der Safenwilerstasse 32. |
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T |
Tauchtropfkörper (TTK) |
Sich in der SWABA der Sondermülldeponie Kölliken sich um Achsen drehende wabenförmige Wickelkörper mit sehr grosser Oberfläche, auf der Bakterien angesiedelt sind. Durch die Rotation treten diese eine gewisse Zeit an die Luft, und holen sich dabei den lebensnotwendigen Sauerstoff. Beim Eintauchen reinigen sie das Wasser, indem sie die Verunreinigungen als Nährstoffe verwerten. Siehe auch Biologie 1 und Biologie 2. |
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TBA, TBB |
Entsorgungsschiene "Thermische Bodenbehandlung". Dabei wird das Material über den Siedepunkt der Verunreinigung erhitzt. Die dabei entstehende belastete Abluft muss in einer nachgeschalteteten Anlage gereinigt werden. |
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TC |
Transportcontainer. Spezialbehälter zur Entsorgung des Deponieinhaltes mit einem nutzbaren Einfüllgewicht von 25 to. |
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TE |
Triageexperte (Mitarbeiter der ARGE Phoenix). Der TE hat eine chemische Ausbildung und ist Mitglied des Abbauteams. |
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Tertiär |
Geologische Zeitepoche (ca. 65-2 Mio. Jahre vor heute). Nachfolgend Quartär. |
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Tiefdrainage |
Trockenlegen des Untergrundes durch Installation eines tiefliegenden Drainagesystems. Mit der Abschirmung Süd verfügt die SMDK über eine solche. |
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TOC |
(engl.) Total Organic Carbon. Gibt die Konzentration des im Wasser enthaltenen, totalen organischen Kohlenstoffs an. Siehe auch «DOC», der Gehalt an gelöstem, organischen Kohlenstoff. |
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Tracer |
(engl.) Stoff, der es erlaubt, Wasserströmungen sowie die Schadstoffausbreitung zu studieren; ein geeigneter Tracer unterliegt weder der Adsorption, noch wird er durch chemischen oder biologischen Abbau umgesetzt |
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Triage |
Die Sortierung nach Dringlichkeiten, Toxizität und Wahl des Verfahrens aufgrund der Resultate der chemischen Analyse. Hauptaufgabe des <a href="#TE>Triageexperten. |
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TTK1 |
Abkürzung für «Tauchtropfkörper 1». Siehe Biologie 1. |
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TTK2 |
Tauchtropfkörper |
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TVA |
Technische Verordnung über Abfälle vom 10. Dezember 1990 |
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U |
Umweltschutz |
Summe aller Schutzmassnahmen für die Umwelt. (Gesamtheitliche Produkteentwicklung und Planung, Verzicht auf die Herstellung, Entwicklung, Monitoring, Verbesserung der Verfahren, hermetische Prozesse, Schutzmassnahmen, Protokollierung, Entsorgungskonzepte) |
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Unterdruck |
Durch Pumpen, Abkühlung oder auch chem.-physikalische Reaktionen in einem hermetischen Raum erreichter Druckwert unterhalb dem atmosphärischen Druck. Im Schwarzbereich herrscht eine Unterdruck von 10-20 Pa, um ein Entweichen von kontaminierter Hallenluft ins Freie zu verhindern. |
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Untere Süsswassermolasse (USM) |
Zeitlich und lithologisch definierte heterogene Gesteinsabfolge aus Sandsteinen, Siltsteinen, Tonsteinen und Mergeln innerhalb der Molasse. Kontinentales Ablagerungsmilieu mit Flüssen, Seen, Überschwemmungsgebieten, Böden und Sümpfen (ca. 30 – 22 Mio. Jahre vor heute). Bildet den Felsuntergrund der SMDK. |
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Untertagedeponie (UTD) |
In der Regel ehemalige Salzbergwerke und damit Deponien ausserhalb des Einflussbereiches von Grundwasser. In Untertagedeponien werden Sonderabfälle katalogisiert und geschützt gelagert und verwaltet. Im Projekt SMDK wird die Abkürzung UTD als Bezeichnung einer Entsorgungsschiene verwendet. UTD-Material wird im BAZO triagiert und muss deshalb nicht in einer Untertagedeponie eingelagert werden. |
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USG |
Umweltschutzgesetz vom 7. Oktober 1983. Grundlage für den Umweltschutz in der Schweiz sowie der für die Gesamtsanierung der SMDK relevanten Verordnungen. |
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USV-Anlage |
Unterbruchsfreie Stromversorgungsanlage, umfasst eine Batterieanlage und einen Filter gegen Netzstörungen. |
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V |
VASA, VASA-Fonds |
Verordnung über die Abgabe zur Sanierung von Altlasten vom 26. September 2008. Grundlage für den Bundesbeitrag an die Gesamtsanierung der SMDK. In den VASA-Fonds werden die von heutigen Deponie-Betreibern oder Sonderabfall-Exporteuren zu entrichtende Abgaben eingelegt. Die VASA Gelder werden durch das BAFU mittels eines eigens dafür geschaffenen Spezialfonds, dem VASA-Altlasten-Fonds, verwaltet. |
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VBBo |
Verordnung über Belastungen des Bodens vom 1. Oktober 1998. Ersetzte die "Verordnung über Schadstoffe im Boden (VSBo)". |
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Verbrennen |
Die Abfallstoffe werden über den Flammpunkt der brennbaren Verunreinigungen hinaus erhitzt. Diese verbrennen dabei (aauch zersetzen oder oxidieren genannt). |
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Verfahrensschema |
Bildliche Darstellung, die den zeitlichen und richtungsbezogenen Ablauf eines oder mehrerer chemischer oder physikalischer Prozesse und die dafür eingesetzten Technologien zeigt. |
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Verfrachtung |
Ausbreitung von Stoffen durch ein Medium (auch als Vehikel bezeichnet) wie Wasser oder Luft. Im Untergrund der Sondermülldeponie Kölliken geschieht die Verfrachtung durch kontaminierte Abwässer durch die vorhandenen Klüfte unkontrolliert in tiefer gelegene Schichten. |
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Verglasen |
Die entsprechenden Abfallstoffe werden zusammen mit dem Quarzsand, dem Grundstoff der Glasproduktion, erhitzt und dadurch in der Glasschmelze eingeschlossen. |
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Verklinkern |
Kontaminierte Gesteinschichten werden bei 1600°C in den Öfen der Zementindustrie zu Klinker gebrannt, der dann gemahlen wird und aus dem der Zement entsteht. Die organischen Schadstoffe werden dabei verbrannt. |
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Vertikalfilterbrunnen |
Grundwasserfassungsanlage mit vertikal eingebauter Filterstrecke. Beispiele hierfür sind die Drainagebrunnen der Abschirmung Süd sowie die Pumpbrunnenreihe in der Kölliker Rinne. |
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Verwerfung |
Bruch, Sprung, Abschiebung, relative Abwärtsbewegung einer Gesteinsscholle an einer mehr oder weniger geneigten Gesteinsfuge (sog. Verwerfungsfläche) |
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VeVA |
Verordnung über den Verkehr mit Abfällen vom 22. Juni 2005. Ersetzte die "Verordnung über den Verkehr mit Sonderabfällen (VVS)". |
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Vorprojekt Gesamtsanierung |
Im Zusammenhang mit der SMDK die Projektierung der Gesamtsanierung unter Einbezug der Prämissen und Nennung von Lösungsansätzen, Kosten und Dauer; Bericht von A.S.A./ GUT vom 20.12.2001 |
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W |
Wandquelle |
Wasseraustritte im Bereich des Stollens der Abschirmung Süd aus einem Rinnensandstein, im Bereich des Sektors 5, am stärksten kontaminiertes Wasser der Abschirmung Süd. |
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Wasserpfad |
Austragweg von Deponieinhaltsstoffen über die Wasserphase. |
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WBK |
Wärmebildkamera (auch Thermographie-Kamera genannt). |
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Weiss-Bereich |
In Weiss-Bereichen ist kein direkter oder indirekter Kontakt mit den Schadstoffen möglich. Deshalb gelten dort weniger strenge Auflagen zum Schutz der Beschäftigten. Diese können sich im Weiss-Bereich ohne Atemschutz und ohne besondere Schutzkleidung bewegen. Weiss-Bereiche sind die Lagerhalle, ein Teil der Manipulationshalle sowie Leitwarte und Besucherräume. Siehe auch Schwarz-Bereich. |
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Werksleitungsstollen |
Im Bergbau realisierter begehbarer Stollen der Abschirmung Süd mit technischen Einrichtungen. |
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Z |
Zweiphasen-Dichtwand, -Dichtmasse |
Herstellung einer Dichtwand unter Verwendung einer konventionellen Stützflüssigkeit, welche nach Erreichen der Endteufe gegen die definitive Dichtmasse ausgetauscht wird |
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Zwiebelschalenmodell |
charakteristische Schichtung von Sedimenten, die an den Aufbau einer Zwiebelschale erinnert (hier als anschauliche Bezeichnung verwendet für die Wechsellagerung von Sandstein und Mergel in der Molasse) |
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Zwischenabdeckung |
Zwischenschichten im Deponiekörper, anfänglich aus Lehm, später aus Schlacke, zuletzt kombiniert |
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Zwischenrekultivierung |
Vorübergehende Abdeckung der abgeräumten Deponiesohle bis zur Wiederverfüllung mit unbelastetem Erdreich |
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